Die Gewerkschaft der Steinkohlenzeche Mont Cenis wurde am 27. Juli 1872 gegründet. Dazu wurde von dem Kaufmann Wilhelm Endemann die Zeche Alexandrine erworben, mit den 1858/59 verliehenen Feldern ‚Theresia I‘, ‚Eugenia‘, ‚Mathilde I‘, ‚Louis‘ und ‚Jérôme‘. Diese wurden zum Grubenfeld Mont Cenis konsolidiert.
Die Wahl des Namens Mont Cenis geschah zum Gedenken an die am 17. September 1871 erfolgte Inbetriebnahme eines 13 Kilometer langen Tunnels durch den gleichnamigen Berg in den Alpen. Diese Namensgebung weist gleichzeitig auf die maßgebliche Beteiligung französischen Kapitals bei der Gründung der Zeche hin. Schon 1871 war mit der Niederbringung des Schachts 1 begonnen worden. 1875 wurde die Förderung aufgenommen. Der eigentliche Aufschwung der Zeche begann mit der Aufnahme der Förderung der Schachtanlage 2 im Jahr 1897.
Bei einem Explosionsunglück am 20. Juni 1921 fanden 85 Bergleute den Tod.
1929 erreichte Mont Cenis die höchste Förderung mit 1.145.272 Tonnen bei 3.987 Beschäftigten. Am 01. Januar 1936 erwarb die Harpener Bergbau AG die Zeche. Am 01. April 1973 schließlich erfolgte die Übernahme durch Friedrich der Große. Zum 31. März 1978 wurde Mont Cenis zusammen mit dem Bergwerk Friedrich der Große stillgelegt.
Jürgen Hagen
Chronologie zur Geschichte der Zeche
Quellen:
- Stadtarchiv Herne, Abteilung Bergbau, Zeche Mont Cenis
- Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 469 und 470, Mont-Cenis-Straße
- Vor Ort. Geschichte und Bedeutung des Bergbaus in Herne und Wanne-Eickel, Ralf Piorr (Hg.), Adhoc Verlag, Herne 2010, Seiten 88 bis 99