Die Zeche Von der Heydt wurde benannt nach August Freiherr von der Heydt (geb. 15. Februar 1801 in Elberfeld, gest. 13. Juni 1874 in Berlin), ehemaliger preußischer Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Die Zeche, deren ursprünglicher Name bis 1868 Herne lautete, ist nach Shamrock die zweitälteste Zeche auf dem Gebiet der alten Stadt Herne. Die Verleihung der Geviertfelder ‚Von der Heydt‘ und ‚Von der Heydt IV‘ erfolgte 1857. 1864 wurde Schacht 1 von einer belgischen Gesellschaft abgeteuft und am Jahresende 1866 in Betrieb genommen. Die Förderung aus Schacht 1 wurde 1918 wieder eingestellt, die Personenförderung (Seilfahrt) lief noch zehn Jahre weiter.

1869 wurden 164.354 Tonnen Kohlen mit 545 Beschäftigten gefördert und die Zeche wurde in Providence umbenannt. Die Rückbenennung in Von der Heydt erfolgte 1889. Im Jahr 1894 wurde Schacht 2 niedergebracht, aber ebenfalls 1918 stillgelegt. Die Förderung wurde eingestellt und die Kohlen untertage nach Julia gebracht.
Zum 31. März 1928 übernahm die Zeche Julia das Bergwerk Von der Heydt. Die Schächte 1 und 2 dienten fortan nur noch zur Seilfahrt und zur Bewetterung.
Ein Teil des Grubenfeldes mit den Schächten 1/2 wurde 1952 an die Gewerkschaft Wisoka verpachtet und ab 01. März des Jahres als Kleinzeche wieder in Betrieb genommen. Die Stilllegung erfolgte zum 31. Dezember 1964.
Jürgen Hagen
Chronologie zur Geschichte der Zeche
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Quellen:
- Stadtarchiv Herne, Abteilung Bergbau, Zeche Von der Heydt
- Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 629 und 630, Von-der-Heydt-Straße
- Vor Ort. Geschichte und Bedeutung des Bergbaus in Herne und Wanne-Eickel, Ralf Piorr (Hg.), Adhoc Verlag, Herne 2010, Seiten 58 bis 65