Röhlinghausen

Der Gemeindename Röhlinghausen leitet sich von der gleichlautenden Gemarkung Röhlinghausen, Flur I, genannt Röhlinghausen ab.  Der Flurname ist von ‚roden‘ abgeleitet. Röhlinghausen würde demnach bedeuten, dass hier Familien auf gerodetem Boden siedelten.

Vor/um 1220 ist ‚Rodelinchusen‘/‘Rodilinchusen‘ abgabepflichtig an die Oberhöfe ‚E(i)kelo‘ (Eickel) und ‚Hurle‘ (Hordel). Ein Bericht über die Dortmunder Fehde aus dem Jahr 1389 erwähnt Röhlinghausen ebenfalls. Laut ‚Kettenbuch‘ des Stiftes Essen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, das auf ein Register aus dem Jahr 1332 zurückgeht, sind dem Oberhof Ückendorf in ‚Bochem‘ (Bochum) der ‚Herbertes to Rodelinchusen‘ und ‚Gobele van Rodelinchusen‘ abgabepflichtig. Im Verzeichnis der Güter des Offiziums Wattenscheid wird 1411 in ‚villa Boninchusen‘ ein zinspflichtiger ‚Herbertz tho Rodelinchuisen‘, im Schatzbuch der Grafschaft Mark werden 1486 unter Hordel ‚Erlemann to Rolinckhusen, Jan to Rolinchusen, Straitmann to Rolinchusen‘, in der Türkensteuerliste von 1542 ein ‚Gert to Relinghusen‘ und im Feuerstättenverzeichnis aus dem Jahr 1664 unter dem ‚Grundherr(n) Capitain Ommeren‘ der ‚Herzrich zu Rölinghausen, ein Hof, Eigenhöriger, eine Feuerstätte‘ genannt.

Karte der Gemarkung Röhlinghausen, Anfang 1800, Repro Stadtarchiv Herne
Karte der Gemarkung Röhlinghausen, Anfang 1800, Repro Stadtarchiv Herne

Zu Anfang des 15. Jahrhunderts gab es in Röhlinghausen mehrere wohlhabende Grundbesitzer, unter ihnen die Bauern Röhlinghaus und Stratmann. 1830 hatte die Bauerschaft 224 Einwohner. 1913 zählte die Gemeinde bereits 13.754 Menschen. Dank der Zechengründungen von Königsgrube und Pluto-Thies entwickelte sich Röhlinghausen zu einem finanzstarken Gemeinwesen.

Die Gemeinden Röhlinghausen, Bickern, Crange, Eickel und Holsterhausen bildeten ab 01. August 1875 das neu errichtete Amt Wanne im Landkreis Bochum, nach Inkrafttreten der Kreisteilung ab 01. Juli 1885 erfolgte der Wechsel zum Kreis Gelsenkirchen. Nach der Teilung des Amtes Wanne in die Ämter Eickel und Wanne verblieb Röhlinghausen im Amt Wanne.

Am 01. April 1926 wurde die Stadt Wanne-Eickel aus den Ämtern Wanne und Eickel gebildet, die sich zum 01. Januar 1975 mit der Stadt Herne zur neuen Stadt Herne zusammen schloss.

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 530 und 531, Röhlinghauser Straße