Holthausen

Die ehemalige Bauerschaft Holthausen mit ihren auch heute noch überwiegend ländlichen Charakter wird nach 890, wahrscheinlich um 910/920, in einem Urbar (Verzeichnis) des Klosters Werden an der Ruhr erstmalig erwähnt. „Holthuson“ ist darin mit Abgaben von vier Bauern verzeichnet: Mathalger, Uuilmund, Ledrad und Athallind. Auch um 1200 hieß es noch „Holthuson“. Die Türkensteuerliste von 1542 und das Türkenregister von 1598 nennen in der Bauerschaft „Holthuson“ beziehungsweise „Holthausen“ im Amt Bochum die Namen der dort ansässigen Hofbesitzer und Kötter. Die Schatzung des Jahres 1645 erfasst bereits deutlich mehr Höfe in „Holthausen“. 1849 waren 40 Familien mit 273 Personen ansässig.

Die Gemeinde Holthausen im Jahr 1827.
Die Gemeinde Holthausen im Jahr 1827.

Seit 1817 gehörte Holthausen zur Bürgermeisterei Castrop bzw. zum Amt Castrop und ab den 01.04.1902 zum Amt Sodingen. Am 01.04.1928 wurde Holthausen zusammen mit Sodingen und Börnig nach Herne eingemeindet.

Holt bedeutet Holz, Wald; hausen Wohnsitz. Die ländliche Struktur Holthausens wird durch die Ausweisung des Landschaftsschutzgebiets „Volkspark Sodingen /Holthauser Höhe/Langeloh“ und „Holthauser Bruch“ erhalten. In der Nähe der Holthauser Straße Nummer 31 befindet sich der höchste Punkt von Herne (131,30 m. ü. NN.).

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Stadtarchiv Herne, Dokumentationsbibliothek, Bestand Stadtteile, Holthausen
  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 338 und 339, Holthauser Straße