Zeche Hannibal 2

Hannibal war ein kathargischer Feldherr (247/46 – 182 v. Chr.). Er überschritt 218 die Alpen und eroberte im Zweiten Punischen Krieg fast ganz Unteritalien. 202 wurde die Großmachtstellung Karthagos durch Scipio vernichtet. Hannibal tötete sich selbst, als er an Rom ausgeliefert werden sollte.

Der Schürfstein für das Feld ‚Hannibal‘ stammt aus dem Jahr 1846. Der Schacht 1 in Bochum-Hofstede wurde 1848 abgeteuft. Die Zeche war eine der ersten, die den Kreidemergel nördlich von Bochum durchteufte.

Am 03. März 1855 wurden die Felder ‚Vereinigte Hannibal‘ und ‚Hannibal 1 und 2‘ zu ‚Vereinigte Hannibal‘ konsolidiert. Die Förderung betrug 1865 fast 89.000 Tonnen Steinkohle bei 460 Beschäftigten. 1869 wurden die Felder ‚Nosthausen I und II‘ erworben, die 1870 zu ‚Vereinigte Hannibal‘ konsolidiert wurden. 1872 war der Teufbeginn von Schacht 2 in Eickel.

Zeche Hannibal 2, 1965, Bildarchiv Herne
Das Bild aus dem Jahr 1965 zeigt Schacht 2 der Zeche Hannibal. Deutlich zu erkennen der entsprechende Malakowturm. Links daneben zu sehen: Werkstatthallen, Fördermaschinenhalle und das Zechenschwimmbad; das Gelände von Hannibal 2 wurde 1965 bereits von dem 1936 errichteten Chemiewerk der Krupp AG dominiert. Links im Bild die Eickeler Straße, im Hintergrund die St. Marien-Kirche. Text: Ralf Piorr, Foto: Bildarchiv Herne

1899 erwarb Krupp die Zeche und nannte sie Hannibal. 1913 wurden bei 3.750 Beschäftigten etwa 983.000 Tonnen Kohle gefördert. Am 20. März 1926 wurde die Förderschachtanlage 2 stillgelegt, der Schacht diente jedoch weiter als Wetterschacht.

In den Jahren 1937/38 wurde auf dem Gelände von Hannibal 2 das Krupp-Treibstoffwerk errichtet, das am 31. Dezember 1949 stillgelegt werden musste.

Hannibal ist auch eine alte Flözbezeichnung; sie lautet heute Zollverein 4.

Jürgen Hagen

Chronologie zur Geschichte der Zeche

Quellen:

  • Stadtarchiv Herne, Abteilung Bergbau, Zeche Hannibal
  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 283 und 284, Hannibalstraße
  • Vor Ort. Geschichte und Bedeutung des Bergbaus in Herne und Wanne-Eickel, Ralf Piorr (Hg.), Adhoc Verlag, Herne 2010, Seiten 50 bis 57