Zeche Julia

Die Mutung der Felder geschah durch den Kaufmann Wilhelm Endemann. Die Verleihung der Geviertfelder Julia, Julia I und Bibiana I erfolgte 1857.

Am 01. März 1867 erwarb die ‚Belgische Civil-Gesellschaft der Steinkohlengruben von Herne-Bochum‘ die Juliafelder. Die Abteufung des Schachtes 1 begann 1867. Er erreichte 1868 in 180 Meter Tiefe das Steinkohlengebirge. 1869 wurde Julia in Barillon umbenannt. Der Schacht wurde bis 1870 auf 329 Meter abgeteuft, die Jahresförderung betrug 51.441 Tonnen bei 141 Beschäftigten. Sie stieg auf 283.553 Tonnen bei 775 Beschäftigten im Jahr 1885.

1889 erwarb die Harpener Bergbau AG die Zeche. Es erfolgt die Rückbenennung in Julia. Die Teufe des Schachts 2 begann 1903; 1907 konnte die Förderung aufgenommen werden. 1918 wurde die Kohlenförderung und am 01. Januar 1928 die gesamte Zeche Von der Heydt übernommen. 1939 wurde bei 1.996 Beschäftigten mit 814.788 Tonnen Kohle die höchste Jahresförderung in der Geschichte der Zeche Julia erreicht.

Zeche Julia, 1933, Bildarchiv Herne
Das Bild aus dem Jahr 1933 zeigt die Schächte 1, 2 und 3 der Zeche Julia. Besonders markant sind der Thomson-Bock (Mitte) und die gerade erst fertiggestellte Kettenbahn, die über Rhein-Herne-Kanal und Emscher bis nach Recklinghausen führte. Im Hintergrund zu sehen: das von der Landwirtschaft geprägte Baukau. Text: Ralf Piorr, Foto: Bildarchiv Herne

1950 erfolgte die Umbenennung in Julia/Von der Heydt, 1957 dann in Julia/ Recklinghausen, bedingt durch den Verbund dieser Zechen. Im Juni 1961 wurden die Tagesanlagen der Zeche stillgelegt. Die Kohlenförderung erfolgte nun in Recklinghausen. Die Schächte von Julia und Von der Heydt wurden bis 1965 verfüllt. Heute befinden sich auf dem Gelände von Julia der Herner Großmarkt und mehrere andere Firmen.

Woher der Name Julia stammt, ist nicht eindeutig zu klären. Vermutlich hieß so die Frau oder Tochter eines ‚Muters‘. Als Muter wurden jene Männer bezeichnet, die früher Bergbau betreiben wollten, einen Fundpunkt, das heißt Kohlevorkommen nachweisen konnten und beim Preußischen Oberbergamt ‚muteten‘, also die Verleihung eines Abbaufeldes beantragten.

Jürgen Hagen

Chronologie zur Geschichte der Zeche

Quellen:

  • Stadtarchiv Herne, Abteilung Bergbau, Zeche Julia
  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 387 und 388, Juliastraße
  • Vor Ort. Geschichte und Bedeutung des Bergbaus in Herne und Wanne-Eickel, Ralf Piorr (Hg.), Adhoc Verlag, Herne 2010, Seiten 66 bis 77