Zeche Königsgrube

Im Jahre 1851 erfolgte die Konsolidation der Mutungen ‚Glückauf Anna‘, ‚Glückauf Elise‘ und ‚Glückauf Lina‘ zu ‚Ida Maria‘ und am 14. Dezember 1855 die Konsolidation der Berechtsame (Nutzungsrecht an Grubenfeldern) zu Königsgrube. Die Zeche wurde benannt nach Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen (geb. 15. Oktober 1795 in Berlin, gest. 02. Januar 1861 auf Schloss Sanssouci, Potsdam). Gegründet wurde die Zeche am 27. Oktober 1855 von der Magdeburger Bergwerks-Aktiengesellschaft, die sich am 11. August 1855 aus diesem Grunde bildete. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz in Magdeburg; ihr Aktienanteil betrug 500.000 Reichstaler. Es wurden 1000 Aktien zu 500 Reichstalern herausgegeben.

Als erste Zeche auf dem Gebiet der ehemaligen Stadt Wanne-Eickel begann sie 1856 mit der Teufe der Schächte 1 und 2. Ein Jahr später folgte die Zeche Shamrock auf dem Gebiet der alten Stadt Herne.

Zeche Königsgrube, 1965, Bildarchiv Herne
Das Bild aus dem Jahr 1965 zeigt die Schächte (v.l.) Louise und Gustav der Zeche Königsgrube. Rechts zu sehen: Kohlenhalde und Kokerei. Im Vordergrund: Hannover- und Westfalenstraße. Text: Ralf Piorr, Foto: Bildarchiv Herne

1860 konnte mit der Kohleförderung im Schacht 1 (Ernestine) und 2 (Louise) begonnen werden. Fünfzehn Jahre später, als die Zeche bereits 1.010 Arbeiter beschäftigte, wurde mit dem Bau der ersten Zechenkolonie begonnen. Im Jahre 1888 war Teufbeginn des Schachtes 3 und 1903 konnte der Doppelschacht Gustav geteuft werden. 1905 betrug die Förderung 411.413 Tonnen bei 1.407 Beschäftigten. In der Zeit der Ruhrbesetzung durch die Franzosen wurde die Kohlenförderung zeitweise stillgelegt, danach aber wieder aufgenommen. 1936 erwarb die Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft die Zeche. Die Vereinigung der Zeche Königsgrube mit den Krupp-Zechen Hannover und Hannibal zur Steinkohlenbergwerk Hannover-Hannibal AG erfolgte 1954. 1961 wurde die Förderung eingestellt und die Zeche von Hannover übernommen. 1967 wurde die Zeche Königsgrube stillgelegt; die Tagesanlagen wurden 1974 abgebrochen.

Jürgen Hagen

Chronologie zur Geschichte der Zeche

Quellen:

  • Stadtarchiv Herne, Abteilung Bergbau, Zeche Königsgrube
  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 411 und 412, 453, Königsgruber Straße, Magdeburger Straße
  • Vor Ort. Geschichte und Bedeutung des Bergbaus in Herne und Wanne-Eickel, Ralf Piorr (Hg.), Adhoc Verlag, Herne 2010, Seiten 78 bis 87