Das Haus Dahlhausen liegt im heutigen Bochumer Stadtteil Hordel. Der ehemalige Rittersitz gehörte zum Kirchspiel Eickel. Aus diesem Grunde befindet sich im Stadtarchiv Herne ein umfangreicher Urkundenbestand des Adelshauses. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1361.
1372 wurde ein Herr von Dahlhausen urkundlich erwähnt. Der Herr ‚van Dahlhausen‘ erhielt 1392 das ‚gud to Rindsbroyke‘ und das ‚ghued toe Wymelshusen‘ als Lehen. 1487 wurde der Dienstmann ‚Johan van Dungelen‘ vom Abt des Stiftes Werden mit der ‚wonynge to Dahlhusen, anders genannt Ryndersbrock‘ belehnt. 1414 erhielt Ritter Röttger von Düngellen das Mundschenkamt von der Äbtissin von Essen; deshalb führten die ‚Herren von Dahlhausen‘ in früheren Zeiten den Titel ‚Erbschenk des Stiftes Essen‘.
Als Karl von Düngelen 1802 starb, ohne Erben zu hinterlassen, kam die Familie Schragmüller in den Besitz des Gutes. 1891 verkaufte es der letzte Besitzer Schragmüller an die Firma Krupp. Es umfasste 1900 noch 600 Morgen Land. Krupp verpachtete das Gut und ließ die Dahlhauseer Heide und den Rökes Busch abholzen.
Das berühmteste Mitglied der Familie von Dahlhausen war Dr. Elisabeth Schragmüller (1897 bis 1940), die als ‚Königin der Spionage‘ während des Ersten Weltkrieges die westdeutsche Spionageabwehr geleitet haben soll.
Das Geschlecht erlosch, als 1934 der letzte männliche Nachkomme, Karl Ludwig von Dahlhausen, im Zusammenhang mit der Röhm-Affäre erschossen wurde.
Jürgen Hagen
Quellen:
- Stadtarchiv Herne, Dokumentationsbibliothek, Bestand Adelssitze, Haus Dahlhausen
- Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 167 und 168, Dahlhauser Straße