Haus Grimberg

Der ehemalige Adelssitz Haus Grimberg lag an der Emscher in Gelsenkirchen-Bismarck.

Ursprünglich war Schloss Grimberg im Besitz der Ritter von dem Grimberge, auch Grintberge, Grymberke oder Grymberge genannt. Es war ein wasserumwehrtes festes Haus, eine märkische Befestigungsanlage gegen das kölnische Vest Recklinghausen, am östlichen Ufer des Hüller Mühlenbaches. Die Grimberger Kapelle wird schon 1183 in einer Urkunde der Abtei Werden und „Grintberge“ vor 1220 in der „Kleinen ‚älteren‘ Vogteirolle“ des Stiftes Essen erwähnt.

Burg Grimberg wurde um 1317 von Wennemar von Grimberg erweitert. Sie kam 1350 als Mitgift in den Besitz derer von Sobbe. Im Jahre 1392 erhielt „Wennemar Zobbe van dem Grymberge“ von den Grafen von der Mark „dat borghlen to der A‘. Als Adrian von Sobbe 1521 starb, erbte seine Schwester Dorotea-Ursula, die mit Gerd Knippink, Herrn von Grevel, verheiratet war, den Adelssitz. 1540 trat Heinrich von Knippink, der 1548 Sybilla von Nesselrode zu Stein und Herten heiratete, sein Erbe an. Er erbaute um 1550 ein neues Schloss im Renaissancestil. Heinrich von Knippink blieb kinderlos, sodass nach seinem Tode ein heftiger Erbfolgestreit entstand.

Haus Grimberg, Postkartenansicht, um 1910, Repro Stadtarchiv Herne

Im Feuerstättenverzeichnis des märkischen Amtes Bochum aus dem Jahre 1664 erscheint das „Haus Grimberg“ in der „Brauburschaft“ (=Braubauerschaft, heute Gelsenkirchen-Bismarck) als Grundherr. 1666 wurde J. V. Wilhelm von Nesselrode Herr auf Grimberg, nachdem er das Schloss besetzt und die anderen Erben abgefunden hatte. In den Jahren 1733 bis 1748 wurde der Adelssitz von dem Baumeister Johann Conrad Schlaun umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde es schwer beschädigt. 1964 hat man seine Ruinen restlos abgetragen.

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Stadtarchiv Herne, Dokumentationsbibliothek, Bestand Adelssitze, Haus Grimberg
  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 557 und 558, Schloßstraße