Der ehemalige Rittersitz Schadeburg lag in der Gemarkung Börnig , Flur XXI, genannt Bruch. Im Flurbuch der Gemeinde Castrop von 1829 wird in der Flur XXI, genannt Börniger Bruch, das Haus Schadeburg und in der Flur XXII, genannt Börnig, die Schadeburg erwähnt.
Die Schadeburg wird erstmalig im Werdener Urbar, geschrieben 880 bis 890, als Abgabepflichtige erwähnt. Ihr Standort: „In nilla Scethe Herding“ = In der Siedlung Schade Herding. Ihre Abgabepflicht: 14 Scheffel Gerste und die siebte Hälfte an Scheffeln Malz, 12 Denare. Die Geschichtsforschung bezieht diese Eintragung auf Börnig.
Bis einschließlich des 13. Jahrhunderts sind keine Besitzer bekannt geworden. Die ältesten bekannten Besitzer waren die von Düngelen, später die von Alstede: 1320 wird Bernhardus von Schadeburg de Düngelen, 1546 Johan von Alstede Herr zur Schadeburg urkundlich erwähnt.
Später gelangte der Adelssitz an die Familie von Raesfeld, danach an die von Pieck und schließlich 1756 an von Palant. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war der Hagener Landrichter Pütter Besitzer des Gutes. 1801 erscheint Juliane Wülfingh aus Hagen im Grundbuch als Eigentümerin, 1827 Landrat Reinhard David Wiethaus aus Hamm.
Damals war das Gut 117 Morgen groß. Zum Besitz gehörten 7 Höfe und Kotten. 1849 erscheint als Pächter Friedrich Husemann.
Die letzte Besitzerin war die Duisburger Freifrau von der Recke, die die übriggebliebenen Ländereien 1907 an den Bochumer Verein verkaufte, der hier die Bergmannssiedlung Teutoburgia errichten ließ.
Die Schadeburg war eine Wasserburg. Die letzten Gebäude der Burg verschwanden im Juni 1965. Heute erhebt sich an der Stelle der Schadeburg die 1961 eingeweihte evangelische Emmauskirche, bei deren Bau man auf Reste der Grundmauern und der Gräfte stieß.
Jürgen Hagen
Quellen:
- Stadtarchiv Herne, Dokumentationsbibliothek, Bestand Adelssitze, Haus Schadeburg
- Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 544 und 545, Schadeburgstraße