Geboren wurde der Katholik Edwin Ostendorf am 26. Februar 1909 in Herne. Er war mit Friede geb. von Hoff verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.
Nach dem Abitur begann er 1927 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Köln. Im März 1931 legte er die Erste Juristische Staatsprüfung ab. Danach war Ostendorf bis 1934 Gerichtsreferendar in Bochum, Herne und Hamm. Am 24. September 1934 bestand er die Zweite Juristische Staatsprüfung, auf die die Ernennung zum Rechtsassessor folgte. Von 1934 bis 1939 war Ostendorf zunächst Rechtspfleger in Herne, Dillenburg, Bielefeld und Beckum, dann Richter in Siegen, Hamm, Dortmund, Soest, Münster und Arnsberg.
Ab dem 01. September 1939 leistete er seinen Militärdienst im Zweiten Weltkrieg, zuletzt als Oberstabsintendant. Ostendorf geriet in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 31. Juli 1945 entlassen wurde.
Von 1946 bis 1947 war er Amtsgerichtsrat in Gelsenkirchen, dann wechselte er in gleicher Funktion zum Amtsgericht Herne. Zwischen 1948 bis 1950 war Ostendorf zum Staatskommissariat zur Bekämpfung von Korruption und Misswirtschaft in Düsseldorf abgeordnet. Im Jahr 1950 wurde er zum Amtsgerichtsdirektor in Herne ernannt und 1953 zum Amtsgericht Bielefeld versetzt.
Am 01. Juni 1953 wurde der parteilose Ostendorf zum Oberstadtdirektor der Stadt Herne gewählt. Das Amt trat er am 01. Juli 1953 an. Während seiner Amtszeit legte er ein besonderes Gewicht auf die Entwicklung des Schulwesens. So hatten die Einrichtungen von Schulkindergärten und eines Wirtschaftsgymnasiums sowie die Einführung von Englischunterricht in den Volksschulen Modellcharakter für die ganze Region. Ferner gründete er die stadteigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
Sein historisches Verdienst liegt in der erfolgreichen Abwehr Bochumer Eingemeindungspläne während der letzten großen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Am 26. Februar 1974 trat er in den Ruhestand.
Edwin Ostendorf starb am 12. April 1994 in Herne.
Jürgen Hagen
Siehe auch: Herner und Wanne-Eickeler Stadtoberhäupter
Quellen:
- Stadtarchiv Herne, Best. 104 – 1 – A2