Fred Endrikat (Kabarettist und Lyriker)

Der Kabarettist und Lyriker Fred Endrikat (geb. 07. Juni 1890 in Nakel an der Netze, gest. 12. August 1942 in München) lebte bis 1908 in Crange, danach in Holsterhausen.

Er arbeitete, nachdem er eine Schlosserlehre abgebrochen hatte, auf der Zeche Shamrock 3/4 als Pferdejunge, Schlepper und Lehrhauer. Endrikat, der schon in seiner Volksschulzeit heitere und ernste Verse schrieb, begann seine ersten kabarettistischen Auftritte auf der Bühne der Gastwirtschaft Nehring in Wanne.

Nach dem Ersten Weltkrieg wohnte er zunächst in Magdeburg, danach in Berlin, München und zuletzt in Leoni am Starnberger See. Zahlreiche Tourneen führten ihn in die damaligen kulturellen Zentren wie Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln, Mannheim, Berlin, Leipzig, Magdeburg und Königsberg. Seine Auftritte in den Kabaretts ‚Simpl‘ in München und ‚Charlott‘ in Köln zählen zu den Höhepunkten seiner künstlerischen Karriere.

Fred Endrikat, Foto Stadtarchiv Herne

Mehrere seiner Werke zeugen von der inneren Verbundenheit Endrikats mit seiner Heimatstadt Wanne-Eickel.

In der Zeit des Nationalsozialismus erschien „Der fröhliche Diogenes“ und anderes hunderttausendfach als Feldpost-Ausgabe. Dabei sah Fred Endrikat die Nazis kritisch, wie Texte belegen. Das hielt ihn aber nicht davon ab, im Zweiten Weltkrieg Hetztiraden gegen die Alliierten mit antisemitischen Klischees zu schreiben. Inwieweit Endrikat eher opportunistischer Mitläufer oder engagierter Parteigenosse war, kann anhand der vorliegenden Dokumente nicht abschließend geklärt werden.

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seite 224, Fred-Endrikat-Straße

Internet: