Der Gewerkschaftler Heinrich Imig (geb. 23. Juli 1893 in Essen-Steele, gest. 24. Februar 1956 in Castrop-Rauxel) war Bergmann, wurde Betriebsrat und bald darauf Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Schachtanlage Zollverein in Essen. 1929 wurde er hauptamtlicher Sekretär der Ruhrbezirksleitung des Bergbauindustriearbeiterverbandes Deutschlands, des sogenannten Alten Verbandes, und später Leiter der Geschäftsstelle Castrop-Rauxel. Außerdem war er Aufsichtsratsmitglied eines der größten Montanunternehmen Europas, der Vereinigten Stahlwerke.
Mit Beginn der NS-Diktatur wurde er arbeitslos. Von 1933 bis 1939 war er Vertreter bei Paderborner und Herner Brotfabriken; danach wurde er zur Luftschutzpolizei eingezogen.
Nach 1945 beteiligte er sich an dem Wiederaufbau der Stadt Castrop-Rauxel; er wurde Stadtdirektor und Dezernent des Fürsorge-, Flüchtlings- und Wohnungsamtes, schied jedoch nach 3 1/2jähriger kommunaler Tätigkeit 1948 freiwillig aus dem Dienst der Stadt aus, um sich ganz seinen früheren Aufgaben zu widmen.
Er war nämlich zum stellvertretenden Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau gewählt worden. Am 24. Juli 1953 trat er als 1. Vorsitzender der IG Bergbau die Nachfolge von August Schmidt an und wurde 1954 Präsident des Internationalen Bergarbeiterverbandes, eine Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz für die soziale und wirtschaftliche Besserstellung der Bergarbeiter. Beide Ämter bekleidete er bis zu seinem Tode.
Von 1949 bis 1953 gehörte Heinrich Imig dem ersten Deutschen Bundestag (SPD) an. Am 05. Juni 1963 erhielt das Heim der Bergarbeiterjugend an der Hammerschmidtstraße den Namen „Heinrich-Imig-Heim“.1
Jürgen Hagen
Anmerkung
- Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 306 und 307, Heinrich-Imig-Straße. ↩︎