Wilhelm Elbers (Oberstadtdirektor von Wanne-Eickel)

Geboren wurde Wilhelm Elbers am 27. April 1913 in Günnigfeld, Kreis Gelsenkirchen, als Sohn eines katholischen Bergmanns. Er war verheiratet, aus der Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen. Elbers studierte nach dem Abitur 1932 Rechts-, Staats- und Sozialwissenschaften an der philosophisch-theologischen Akademie Paderborn und an den Universitäten Freiburg und Münster. 1939 legte er die Prüfung zum Diplom-Volkswirt ab. 1942 wurde Elbers zum Doktor der Staatswissenschaften promoviert. Von 1943 bis 1945 war er wissenschaftlicher Referent der Forschungsstelle für allgemeine und textile Marktwirtschaft an der Universität Münster. Elbers, der als gläubiger Christ nicht der NSDAP angehörte, leistete während des Zweiten Weltkrieges keinen Militärdienst.

Am 01. August 1945 trat Elbers eine Stelle als Wirtschaftsdezernent bei der Kreisverwaltung Arnsberg an. Gleichzeitig war er Vertreter des Landrates und des Oberkreisdirektors.

Wilhelm Elbers, Repro Stadtarchiv Herne
Wilhelm Elbers, Repro Stadtarchiv Herne

Am 16. Juni 1947 wurde er schließlich als Oberstadtdirektor der Stadt Wanne-Eickel vereidigt. Mit 34 Jahren war Elbers der jüngste Oberstadtdirektor in Nordrhein-Westfalen. Seine politische Heimat war die CDU. Das Amt des Oberstadtdirektors hatte er bis zum 15. Februar 1959 inne.

Seine Amtszeit in Wanne-Eickel galt der Enttrümmerung der Stadt und dem Wiederaufbau aller kulturellen, schulischen und sozialen Einrichtungen. Das Hauptaugenmerk von Elbers war auf die Ernährungswirtschaft, die wirtschaftliche Versorgung und die Wohnungsfürsorge gerichtet. Insbesondere für die Belange der Bergarbeiter setzte er sich ein.

Vom 16. Februar 1959 bis 31. Dezember 1974 war er in Mönchengladbach Oberstadtdirektor.

Elbers war Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Wanne-Eickel und Mitglied des Aufsichtsrates der RWE AG und der Deutschen Städte Reklame GmbH (heute: Deutsche Städte Medien/DSM Zeit und Werbung GmbH als Teil der Ströer Gruppe). Er gehörte dem Präsidium des Deutschen Städtetages an. Zudem war er Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft Mönchengladbach und Mitglied des Vorstandes der Textilingenieurschule Mönchengladbach.

Nach der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen wurde Elbers vom 01. Januar 1975 bis 22. Mai 1975 stellvertretender Beauftragter für die Aufgaben des Oberstadtdirektors in Mönchengladbach. Sein Berufsleben endete am 31. Dezember 1975 als Beigeordneter der Stadt Mönchengladbach.

Nach seiner Pensionierung befasste er sich als ehrenamtlicher Pfarrarchivar der Kirchengemeinde St. Marien in Eickel mit dem Aufbau und der Verwaltung des Kirchenarchivs.

Wilhelm Elbers starb am 22. November 2000 in Herne.

Jürgen Hagen

Siehe auch: Herner und Wanne-Eickeler Stadtoberhäupter

Werke:

  • Strukturbild und Problematik der belgischen Textilindustrie, Münster 1942; Fünfundzwanzig Jahre Stadt Wanne-Eickel, Wanne-Eickel 1951

Quellen:

  • Stadtarchiv Herne, Best. 104 – 2 – A6