Bladenhorst

Der Name ‚Bladenhorst‘ geht wahrscheinlich auf eine alte Feldflurbezeichnung zurück. Der erste Wortbestandteil könnte mit dem Verb ‚blarren‘ (heute: plärren) zusammenhängen und sich auf das Schreien von Hochwild beziehen. Die Silbe ‚horst‘ oder ‚hurst‘ bedeutet Gebüsch, Strauchwerk, Gehölz. Diese Namenserklärung – frei übertragen als Wildforst – stimmt mit dem Charakter der Feldflur überein.

Schloss Bladenhorst in seiner heutigen Form ist ein Bauwerk des 16. Jahrhunderts, der Baubeginn fällt in die Zeit um 1530. Als ältester bekannter Vertreter der Ritter von Bladenhorst wird 1266 ‚Theodericus et Rutgerus de Blarnhurst‘ urkundlich genannt.

‚Blarenhorst‘ wird vor 1220 in der ‚Kleinen ,älteren’ Vogteirolle‘ des Stiftes Essen erstmals erwähnt. 1338 bekundet Rutger von Dungellen, dass er dem Grafen Dietrich von Kleve Haus und Hof genannt die Blarenhorst, sein Eigen, aufgetragen und von diesem als Mannlehen und Offenhaus gegen jedermann erhalten hat. In der Türkensteuerliste von 1542 erscheint ‚Blarenhorst‘ als eigene Bauerschaft mit acht Grundbesitzern.

Gemeinde Bladenhorst mit Haus Bladenhorst im Zentrum, Ausschnitt aus der Karte Bürgermeisterei Herne, 1823, Foto Stadtarchiv Herne
Gemeinde Bladenhorst mit Haus Bladenhorst im Zentrum, Ausschnitt aus der Karte Bürgermeisterei Herne, 1823, Foto Stadtarchiv Herne

Die Bauerschaft Bladenhorst gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum klevischen Gericht Castrop, während der napoleonischen Zeit (1808 bis 1814) zur Mairie Herne und danach zur Bürgermeisterei bzw. zum Amt Herne innerhalb des Kreises/Landkreises Bochum.

Mit der Gründung der Stadt Herne am 01. April 1897 schlossen sich die Gemeinden Bladenhorst, Pöppinghausen, Horsthausen, Baukau und Hiltrop zum Amt Baukau zusammen.

Nach dem Ausscheiden der Gemeinde Hiltrop im Jahr 1902 und der Eingemeindung von Baukau und Horsthausen nach Herne am 01. April 1908, schlossen sich die Gemeinden Pöppinghausen und Bladenhorst zur Landgemeinde Bladenhorst zusammen und bildeten das Restamt Baukau und danach das Amt Bladenhorst, das am 01. April 1926 der neuen Stadt Castrop-Rauxel zugeordnet wurde.

1824 wohnten in den 20 Hausstätten Bladenhorsts 139 Menschen, 1849 waren es 159; 1965 zählte man 2.041 Einwohner.

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997,  Seiten 132 und 133, Bladenhorster Straße