1908 bekam die evangelische Kirchengemeinde Herne einen weiteren Schwerpunkt in der sogenannten Waldschule auf der Wiescherstraße 184. Dort wurden auch die Gottesdienste für den Pfarrbezirk Constantin, später Bezirk Ost genannt, gehalten. Jahre danach wechselten verschiedene Gruppen mit ihrer Gemeindearbeit näher zum Stadtzentrum in das Haus Wiescherstraße 114, das – wie die Waldschule auch – der Zeche Constantin gehörte. Der Kindergarten, die sogenannte evangelische Kleinkinderschule, sowie die Handarbeitsschule und die weibliche Gemeindejugend blieben in der Waldschule, der späteren Grundschule Wiescherstraße.
Die evangelischen Kinder wurden lange Jahre von Diakonissen aus der Westfälischen Diakonissenanstalt in Bethel bei Bielefeld betreut.
Am 28. Mai 1973 fasste die Stadtverordnetenversammlung Herne den Beschluss, das bebaute Grundstück Wiescherstraße 184, also die Waldschule, von der evangelischen Christus-Kirchengemeinde zu erwerben. Ende November 1973 zogen dann 180 Constantiner Grundschüler in die renovierten Räume der Waldschule ein. Zuvor, am 19. Dezember 1972, hatten die Schüler der Realschule II und die Constantiner Grundschüler das einsturzgefährdete Schulgebäude an der Kronenstraße räumen müssen, welches im Juni und Juli 1973 abgebrochen wurde. Die Realschüler zogen zum Westring um, die Grundschüler fanden für knapp ein Jahr eine Bleibe in Räumlichkeiten der Constantiner Kirchengemeinden.
Am 31. Mai 1973 eröffnete der neue evangelische Kindergarten an der Kronenstraße, der dann 2016 in das umgebauten Gemeinde- und Pfarrhaus der früheren Christus-Kirchengemeinde an der Wiescherstraße umgezogen ist.
Die Waldschule war als Grundschule an der Wiescherstraße bis 2012 in Betrieb. Danach wurde sie geschlossen. Ein Jahr später öffnete die ehemalige Waldschule erneut ihre Pforten, jetzt als Privatschule.
Text: Stadtarchiv Herne1
Anmerkung
- Stadtarchiv Herne, Archivbibliothek, Ausstellungsdokumentationen, Leben gestern und heute in Constantin, 2005. ↩︎