Haus Gosewinkel

Haus Gosewinkel wurde von der Familie von Eickel erbaut. Sie nannte sich danach ‚von Eickel in dem/zum Gosewinkel‘. Im Jahre 1358 wurde Henricus Schulte von Ecklo vom Grafen Dietrich von Limburg belehnt und erhielt u.a. ‚die Wiese, der gosewinkel genannt‘. 1409 wurde der Oberhof Eickel dem Knappen Johann von Eickel zum Lehen gegeben. Dieser errichtete um 1430 Haus Gosewinkel. Da er ohne männliche Erben starb, ging der Besitz an seine Erbtochter Mechthild über, die Nikolaus von Hugenpoth heiratete. Seitdem nannten sie sich ‚Hugenpoth zum/auf dem Gosewinkel‘.

Haus Gosewinkel, Ausschnitt aus dem Übersichtshandriss Eickel aus dem Jahr 1823, Repro Stadtarchiv Herne
Haus Gosewinkel, Ausschnitt aus dem Übersichtshandriss Eickel aus dem Jahr 1823, Repro Stadtarchiv Herne

‚Johan van Ekel in dem Gosewynckel‘ wird als Mitglied des Wattenscheider Kalands (1326 ff.) genannt. 1458 wurde ‚Johan van Eyckloe. gen. yme Goesswinckel‘ mit dem halben ‚Hofe zu Eyckloe‘ belehnt. Im Schatzbuch der Grafschaft Mark von1486 werden in ‚Ekell‘ (Eickel) ‚Horstken‘ und ‚Hermann opden Gerde‘ genannt, beide ‚gekleden knechte Goiswinckels‘. 1525 wird ‚Willm Hugenpoit in dem Gosewinckell‘, 1558 ‚Johann Hugenpoith zum Gosswinkel‘ und 1569 ‚Johan Hugenpot auf dem Goesswinkel‘ urkundlich erwähnt.

1672 erlosch das Geschlecht Hugenpoth im männlichen Stamm. Die Erbtochter heiratete Johann Sigismund von Asbeck. Auch diese Ehe blieb kinderlos, sodass Konrad von Strünkede auf Dorneburg das Gut erwarb. 1725 ist Eigentümer ‚Carl Freiherr von Strünckede, Herr zu Dorneburg, Gosewinckel, Eckel etc.‘. Als die Dorneburg 1745 in Konkurs geriet, wurde das Gut Gosewinkel parzelliert und verkauft.

Der Gosewinkel soll der Ort gewesen sein, ‚an dem die Gänse auf die Weide durften. Da die Gänse die Grasnarben verdarben, war es nicht erlaubt, sie auf die allgemeinen Weiden gehen zu lassen.‘

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 357 und 358, 351, Im Gosewinkel, Hugenpoth