Die Schlosskapelle direkt gegenüber von Schloss Strünkede wurde 1272 von Bernd von Strünkede im gotischen Stil errichtet. Sie ist das älteste Bauwerk auf Herner Stadtgebiet und diente den Bewohnern der Burg als Gotteshaus. Spuren des ursprünglichen Sakralbaus finden sich noch im Chor der Kapelle. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt die Kapelle im 14. und 15. Jahrhundert. Dazu gehören im Innern das Kreuzrippengewölbe, Reste mittelalterlicher Wandmalereien und der spätgotische Eingang auf der Südseite.
In der Kapelle befindet sich die Grabstätte von Jobst von Strünkede, genannt „der tolle Jobst“, und seines Vaters Reynar, die 1529 und 1535 ihre letzte Ruhestätte vor dem Altar fanden, sowie die Grabplatte von Margaretha von Asbeck, der Frau des „tollen“ Jobst. Als Folge der Reformation wurde die ursprünglich katholische Kirche 1561 protestantisch. Im 19. Jahrhundert verwahrloste das Kleinod zusehends und wurde schließlich als Stall und Scheune genutzt. In den 1970er Jahren kam die Kapelle in städtischen Besitz und wurde seither mehrfach aufwändig restauriert. Heute steht sie für Konzerte und Gottesdienste zur Verfügung. Zudem können sich Brautpaare dort das kirchliche Jawort geben. Nach Vereinbarung sind Besichtigungen des Gotteshauses möglich.
Stadt Herne, Emschertal-Museum