Der Hof Sudkamp lag in der alten Gewannbezeichnung ‚Sudkamp‘ in der Gemarkung Horsthausen, Flur I, genannt Höttenbusch.
In der Türkensteuerliste von 1542 wird in ‚Horsthusen‘ (= Horsthausen) ein ‚Sutkamp‘, im Türkensteuerregister von 1598 ein ‚Suidtkamp‘ und in einer Schatzung des Jahres 1645 ‚Sudkamp‘ genannt. 1868 ging der Hof in den Besitz der Eheleute Dietrich Jürgens. Bereits im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum 1664 wird ein ‚Pfächtiger Claess Jorgen, ein Kotter, hat zwei Feuerstetten, deren eine seine Schwester bewohnet‘ erwähnt. Der Hof gehörte damals zur Grundherrschaft Strünkede.
Der Landwirt Dietrich Jürgens war von 1884 bis 1887 stellvertretender Gemeindevorsteher und von 1887 bis 1905 Gemeindevorsteher der früheren Gemeinde Horsthausen. Außerdem war er unter anderem Amtsverordneter des Amtes Herne, evangelischer Schulvorsteher, Waisenrat für die evangelischen Einwohner und Juden sowie Mitglied der ‚Communal-Einschätzungs-Commission‘ welche die Zahlungsfähigkeit der Bürger schätzte.
Der Hof wurde zuletzt von dem Landwirt Elpe bewirtschaftet. Zur Erinnerung an den Hof Elpe hat die Bezirksvertretung Sodingen mit Beschluss vom 20. März 2019 den Marktplatz an der Langforthstraße in Elpes Hof umgewidmet.
Der erste Namensgeber des Hofes ‚Sudkamp‘ starb aber nicht aus. Mitglieder der Familie waren bis 1927 aktiv in der Kommunalpolitik vertreten. So war Dr. Heinrich Sudkamp (geboren am 19. Februar 1886 in Herne, gestorben am 11. März 1927 in Bochum) von 1919 bis 1927 zweiter Bürgermeister der Stadt Herne.
Das Gebäude fiel dem Straßen- und Wohnungsbau für die Bergbausiedlung ‚Elpes Hof‘ zum Opfer. Es stand östlich der jetzigen Horsthauser Straße, und zwar zwischen den Straßen Jürgens Hof und Von-Waldthausen-Straße.
Jürgen Hagen
Quellen:
- Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 173, 386 a und 386 b, 602 und 603, Diedrichstraße, Jürgens Hof, Sudkamps Hof