Pinguine, Pütts und Petticoats

Fotografische Erinnerungen an die 1950er Jahre in Herne und Wanne-Eickel, zusammengestellt von Wolfgang Bruch

Herne und Wanne-Eickel in den 1950er Jahren – zwei typische Bergbaustädte im Zeitalter des Wirtschaftswunders. Die strebsamen „Ruhrmenschen“ fahren in ihren Brezelkäfern und Goggomobilen zur Arbeit, gehen am Wochenende tanzen in das Central-Café und freuen sich wie 50 Millionen andere Bundesbürger über Aufschwung, Vollbeschäftigung und den „Wohlstand für alle“.

Das von Wolfgang Bruch liebevoll zusammengestellte Bilder-Lesebuch zeigt anhand von privaten Fotografien den Alltag der Menschen in Herne und Wanne-Eickel in den 1950er Jahren, begleitet sie zu Arbeitsplätzen, Familienfesten und Freizeitaktivitäten, in Kindergärten, Schulen und Lehrwerkstätten, dokumentiert ihre neuen Errungenschaften wie Auto, Fernsehen und Wohnungseinrichtung.

Pinguine, Pütts und Petticoat, Wolfgang Bruch, Repro Stadtarchiv Herne

Dabei ruft der Band Erinnerungen an eine Zeit wach, in der es quer durch alle Berufsgruppen und Alterschichten gemeinsame Zeiterlebnisse gab, wie sie heute unvorstellbar sind. Gleichzeitig verweisen die gesammelten Bilder in dieser nahezu identischen Sicht der 1950er Jahre über die regionalen Besonderheiten Hernes und Wanne-Eickels hinaus auf den Zeitgeist der jungen Bundesrepublik in all seinen „modernen“ Ausformungen, seiner Biederkeit und Verklemmtheit.

Das Bilder-Lesebuch kann im Stadtarchiv Herne eingesehen werden.

Jürgen Hagen