Geboren wurde Edmund Weber als Sohn eines evangelischen Landwirts am 21. September 1897 in Gebesee, Kreis Weißensee bei Erfurt. Weber war verheiratet mit Wilhelmine geb. Jung, die Ehe blieb kinderlos.
Nach der Schule leistete er von 1915 bis 1918 seinen Militärdienst im Ersten Weltkrieg. Durch die Splitter einer Gasgranate schwer verwundet, kehrte er nach Deutschland zurück. Aus dieser persönlichen Erfahrung heraus, wurde er 1918 Mitglied im ‚Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen‘, dessen Vorstand er später angehörte. Weber zog 1920 nach Wanne-Eickel. Er engagierte sich in der Gewerkschaft und der sozialistischen Arbeiterbewegung. Ab 1926 gehörte er der SPD an. Bis 1932 war er Bergmann auf der Zeche Pluto. Anschließend wechselte er aufgrund seiner Kriegsverletzung den Beruf und arbeitete bis 1945 als Versicherungsangestellter bei der ‚Volksfürsorge‘. Es folgte eine Tätigkeit als Bürogehilfe in der städtischen Abteilung Kriegsfürsorge.
Seit dem 04. Dezember 1945 war er Mitglied des Rates der Stadt Wanne-Eickel. Am 05. März 1946 wurde Weber zum Stellvertreter von Oberbürgermeister Wilhelm Heimüller gewählt. Oberbürgermeister der Stadt Wanne-Eickel wurde er am 02. November 1948.
Sein couragierter Einsatz galt dem Wiederaufbau der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Er engagierte sich für die Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen. Während seiner gesamten Amtszeit lag Webers Schwerpunkt auf sozialpolitischen Feldern. Er gehörte 1949 zu den Mitbegründern der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft ‚Selbsthilfe‘ eGmbH Wanne-Eickel. Weber war u. a. Mitglied im Kreispolizeirat und im Landespolizeirat und zwischen 1955 und 1970 Vorsitzender des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt. Von 1956 bis 1969 gehörte er der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe an.
Seine Amtszeit als Oberbürgermeister endete nach 21 Jahren am 27. November 1969. Kurz darauf wurde er am 16. Dezember 1969 zum Ehrenbürger der Stadt Wanne-Eickel ernannt. Wegen seiner Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. 1959 mit dem Ehrenring der Stadt Wanne-Eickel und 1962 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Seit 1974 ist eine Straße in Wanne-Eickel nach ihm benannt.
Edmund Weber starb am 11. Juni 1970 in Wanne-Eickel.
Jürgen Hagen
Siehe auch: Herner und Wanne-Eickeler Stadtoberhäupter
Quellen:
- Stadtarchiv Herne, Best. 101 – 2 – A23
Literatur:
- Häming (Bearb.), Die Abgeordneten des Westfalenparlaments, Seite 641; Stadt Herne, Der Oberbürgermeister, 2 Rathäuser – 22 Oberbürgermeister, Seite 20