Ewald Hecker (Repräsentant der Gewerkschaft Friedrich der Große)

Ewald Otto Emil Hecker (geb. 14. Oktober 1879 in Berlin, gest. 12. Februar 1954 in Ebenhausen) wohnte seit 1919 in Hannover, wo er zunächst als Regierungsrat und von 1932 bis 1945 als Präsident der dortigen Industrie- und Handelskammer tätig war.

In der Zeit von 1929 bis 1945 war er Repräsentant der Gewerkschaft Friedrich der Große und von 1923 bis 1929 Vorstandsmitglied sowie bis zum 08. Mai 1945 Aufsichtsratsvorsitzender der Ilseder Hütte.

Ewald Hecker, Repräsentant der Gewerkschaft Friedrich der Große, Repro Stadtarchiv Herne
Ewald Hecker, Repräsentant der Gewerkschaft Friedrich der Große, Repro Stadtarchiv Herne

Von 1934 bis 1936 leitete er die Reichswirtschaftskammer. Seit November 1939 gehörte er dem Freundeskreis des Reichsführers SS Himmler an, einem Gremium, das die SS finanziell unterstützte und Absprachen zwischen der Wirtschaft und der NSDAP diente. Nach dem Einmarsch der Amerikaner wurde er verhaftet, wahrscheinlich weil er höherer SS-Offizier (SS-Oberführer) gewesen ist.

Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft, der Kirchenkreisausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sowie der Stadtjugendring beantragten 1995 in einer Bürgereingabe, die am 01. Februar 1923 nach Ewald Hecker benannte Heckerstraße in Horsthausen wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit in Juri-Gerus-Weg umzubenennen.

Da die Anwohner sich mehrheitlich gegen eine Umbenennung aussprachen, wurde beschlossen, den Straßennamen beizubehalten, als Namensgeber jedoch den Theologen und Pädagogen Johann Julius Hecker (geb. am 02. November 1707 in Werden (Ruhr), gest. am 24. Juni 1768 in Berlin) aufzunehmen.1

Jürgen Hagen

Anmerkung

  1. Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 298 und 298 a, Heckerstraße. ↩︎