Juri Gerus (Opfer des NS-Regimes)

Juri Gerus (geb. 18. August 1926 in Dombas/Sowjetunion, heutige Ukraine, gest. 23. September 1942 in Herne) wurde mit 15 Jahren zur Zwangsarbeit verschleppt. Ab dem 22. Februar 1942 war er im Lager an der Castroper Straße interniert und arbeitete als ‚Fremdarbeiter‘ bei der Herner Reichsbahn. Er war einer von mehr als 30.000 Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in mehr als 40 Lagern von Herne und Wanne-Eickel. Sein Grabsteinbefindet sich auf dem sogenannten ‚Russenfeld‘ des Herner Südfriedhofs.

Sterbeeintrag von Juri Gerus, Repro Stadtarchiv Herne


Durch Beschluss der Bezirksvertretung Herne-Mitte vom 15. Mai 1996 wurde eine Straße nach Juri Gerus benannt. Mit diesem Straßennamen wird an die Opfer der Verschleppung und der Kriegsgefangenschaft erinnert. Der Vorschlag dazu kam von der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft, dem Kirchenkreisausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sowie dem Stadtjugendring. Ein vorausgegangener Vorschlag, die Heckerstraße in Juri-Gerus-Weg umzubenennen, fand keine Zustimmung.

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seite 391, Juri-Gerus-Weg