Georg Anton Treutner (Gartenbaudirektor)

Geboren wurde Georg Anton Treutner am 22. April 1886 in Wolledorf/Österreich.1 Seine Eltern waren der Gärtner Johann Treutner und die Hausfrau Herta Treutner geborene Pohl.2 Verheiratet war Georg Treutner mit Luise Marie Treutner geborene Schoepp. Die Ehe wurde am 24. Juli 1912 in Herne geschlossen. Aus der Ehe sind eine Tochter und ein Sohn hervorgegangen.3

Treutners Ehrengrab ist auf dem Waldfriedhof Herne in Herten – nicht weit vom Ehrengrab des früheren Wanne-Eickeler Oberbürgermeisters und Ehrenbürgers Edmund Weber.

Im Jahre 1915 hat ein Preisgericht dem Gartenarchitekten Georg Treutner den mit 300 Mark dotierten zweiten Preis für seinen Entwurf im Rahmen des Wettbewerbs zum Waldfriedhof „… im Hertener Walde …“ für die Gemeinde Wanne zuerkannt, der 1914 ausgeschrieben worden war (so das Zentralblatt der Bauverwaltung, Ausgabe 1915, S. 56). 1912 hatte die Gemeinde Wanne das Areal für den Waldfriedhof vom Grafen von Droste-Vischering zu Nesselrode-Reichenstein aus Herten in Erbpacht erhalten.

Georg Treutner hat das Gelände nach seinem Plan durch ein Gräftensystem entwässern lassen und als (Rhododendron-) Park mit Friedhof gestaltet. Dabei hat er die bereits bestehenden Bäume einbezogen.

Der recht große Friedhof umfasste Reihengräber und Wahlgräber sowie rechts vom Haupteingang einen Ehrenfriedhof für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen aus der Gemeinde Wanne. Im hinteren, westlichen Teil wurde ein Gräberfeld für die Jüdische Gemeinde angelegt. 1917 entstand ein Denkmal für das Grubenunglück auf der Zeche Pluto-Wilhelm. Schließlich entstand auch die Stadtgärtnerei zur Aufzucht von Pflanzen und Blumen.

Treutner wurde Leiter des Garten- und Friedhofsamtes des Amtes Wanne. Ab 1926 war er dann der erste Leiter des Garten- und Friedhofsamtes der neuen Stadt Wanne-Eickel, in deren Trägerschaft auch der Waldfriedhof übergegangen ist. Das Amt übte er bis zu seiner Pensionierung aus. Georg Treutner starb am 05. November 1960 in Wanne-Eickel.4

Der hinter der großen Leistung der Gestaltung eines neuen, großen Friedhofs stehende Name Georg Treutner ist in Wanne-Eickel und Herne weitgehend vergessen und das „r“ am Ende seines Hausnamens auf dem Findling, der sein Ehrengrab schmückt, muss von der Stadt Herne alsbald wieder festgemacht werden. Von Vergessen zeugt auch der Artikel zum Waldfriedhof Herne in der Wikipedia, die den Namen seines Planers und Bauleiters bisher nicht nennt / nennen kann.

Frank Sichau

Anmerkungen

  1. Heute: Vlachov/Tschechische Republik. ↩︎
  2. Eine Geburtsurkunde besaß Georg Treutner nicht, ersatzweise wurde eine standesamtliche Erklärung abgegeben. ↩︎
  3. Stadtarchiv Herne, Bestand Personenstandsbücher, Heiratsbuch Herne Nummer 209/1912. ↩︎
  4. Stadtarchiv Herne, Bestand Personenstandsbücher, Sterbebuch Wanne-Eickel Nummer 984/1960. ↩︎