Viktor Reuter (Opfer des Nazi-Regimes)

Viktor Reuter (geb. 02. April 1899 in Wuppertal-Barmen) wurde wahrscheinlich im März 1945 im Konzentrationslager Bergen Belsen ermordet.

Reuter zog 1920 nach Herne und arbeitete als Bergmann auf der Zeche Friedrich der Große. Er gehörte dem Unterbezirksvorstand der KPD an, der er 1923 beigetreten war. 1928 wurde Reuter Stadtverordneter für die KPD in Herne. Neben Jean Vogel wurde Viktor Reuter am 09. Dezember 1929 zu einem der beiden unbesoldeten Beigeordneten in den Magistrat der Stadt Herne gewählt, nachdem die KPD bei der Kommunalwahl im November 1929 in Herne den höchsten Stimmenanteil aller Parteien erzielt hatte.

Noch in derselben Nacht, in der der Reichstag brannte (27/28. Februar 1933) wurde Reuter verhaftet und brachte vier Monate in den Gefängnissen von Herne, Hamborn und Brauweiler zu.

Im Oktober 1933 wurde Reuter wegen „illegaler“ Parteiarbeit erneut verhaftet und gegen Ende des Jahres vom Oberlandesgericht Hamm zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt, die er im Lager Rhede-Ems verbüßen musste. Nach der Haftentlassung war Reuter der Aufsicht der Gestapo unterstellt. Für zwei Jahre wurde er zum Autobahnbau dienstverpflichtet.

Das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 nahmen die Nationalsozialisten zum Anlass, Reuter – wie viele Regimegegner auch – zu verhaften. Er wurde ins Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Im Februar 1945 erfolgte der Transport Reuters ins Konzentrationslager Bergen-Belsen.

In Erinnerung an die vielen Herner Toten, die in den Jahren 1933 bis 1945 Opfer des Nazi-Terrors geworden sind, wurde am 11. Februar 1946 eine Straße nach Viktor Reuter benannt.

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 621 und 622, Viktor-Reuter-Straße