Baukau

Der Stadtteil Baukau, der bereits vor 7000 Jahren besiedelt war, hat seinen Namen nach der alten Flurbezeichnung „Baukau“ (Flur III) in der Gemarkung Baukau und nach der alten Bauerschaft Baukau, was soviel bedeutet wie  Buchen-Au.

Mit einer „Au“ (Aue) ist ein von Wasser umspültes oder durchflossenes Land gemeint. Der Ortsname tritt oft bei kleineren Siedlungen auf. Das Gemeindegebiet von Baukau liegt fast ganz im Emscherbruch.

Im Jahr 1378 ist von einem „Gut zu Boko(u)we“ Mannlehen des Junkers Diderich van Limborch die Rede. Im Schatzbuch der Grafschaft Mark werden 1486 in „Boickauwe“ (= Baukau) „Gerwyn to Boickau“, „Henrick to Boickau“ und „Derick to Boickau“, in der Türkensteuerliste von 1542 in „Bauchaw“ die Kötter „Arndt Baukau“ und „Johan to Baukau“, im Türkensteuerregister von 1598 für das Amt Bochum in der Bauerschaft „Boukau“ „Johan Boukaw“ und im Feuerstättenverzeichnis von 1664 in der „Baurschaft Bockau“ ein „Bauckau, Kötter, eine Feuerstätte“ des Grundherrn „Herr von Strunckede“ erwähnt.

Karte der Gemarkung Baukau, 1823, Foto Stadtarchiv Herne

Der Historiker und evangelische Pfarrer Johann Diederich von Steinen beschrieb 1759 die Bauerschaft wie folgt: „Bauckau, zwischen Herne und Krange an der Emscher gelegen, und zwar an der Strasse, die von Herne nach Krange, Buer, Wesel u.f. führet, ist eine grosse Bauerschaft, ins Gericht Strünckede gehörig.“

In der Gemeinde liegt das ehemalige Rittergut Strünkede, zu dessen Gericht Baukau bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. 1809 zählte man 263 Einwohner, 1895 waren es bereits 4914. Den wirtschaftlichen Aufschwung verdankt Baukau dem Bergbau. Während früher die Bewohner hauptsächlich Viehzucht betrieben, wurde seit der Abteufung der Schächte „Von der Heydt“ (1868) und „Julia“ (1869) der Bergbau die Haupterwerbsquelle.

Ansicht des repräsentativen Baukauer Zentrums, 1906. Links sieht man das Baukauer Amtshaus. Die Strünkeder Straße heißt nun Bahnhofstraße. Foto Stadtarchiv Herne

Die Bauerschaft Baukau gehörte von 1809 bis 1813 zur Mairie Herne und anschließend zur Bürgermeisterei Herne. Im Jahr 1844 wurde sie Landgemeinde im alten Amt Herne. Mit der Stadtwerdung von Herne am 01. April 1897 wurde das Amt Herne in Amt Baukau umbenannt und umfasste die Gemeinden Baukau, Horsthausen, Pöppinghausen, Bladenhorst und Hiltrop. Am 01. April 1902 wurde die Gemeinde Hiltrop vom Amt Baukau abgetrennt und dem Amt Harpen zugeteilt.

Am 1. April 1908 wurden die Gemeinden Baukau und Horsthausen von der Stadt Herne eingemeindet. Das Restamt Baukau wurde in Amt Bladenhorst umbenannt und 1926 Teil der Stadt Castrop-Rauxel.

Jürgen Hagen

Quellen:

  • Stadtarchiv Herne, Dokumentationsbibliothek, Stadtteile, Baukau
  • Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 101 und 102, Baukauer Straße