Die Katholische Gemeinde St. Dreifaltigkeit feiert 80- jähriges Bestehen. Mit Pferden holte man die Kirche.
Eine Pilgerfahrt nach Rom im Jahre 1905 bildete den Auftakt zur Geschichte der heute 80 Jahre bestehenden katholischen Pfarrgemeinde St.Dreifaltigkeit in Holthausen.
Der Landwirt Heinrich Tappe zeigte sich von den Erlebnissen seiner Reise so beeindruckt, dass er nach seiner Rückkehr einen Kirchbauverein gründete. Zu jener Zeit gehörte Holthausen noch der Lambertuskirche in Castrop an, doch die wirtschaftliche Entwicklung um die Jahrhundertwende hatte eine Neugestaltung der kirchlichen Verhältnisse erforderlich gemacht.
Die benachbarten Bauernschaften Börnig sowie Sodingen und Horsthausen hatten bereits 1892 die erste Tochtergemeinde des Gerichts Castrop gegründet. Es bedurfte jahrelanger, zäher Verhandlungen, bis Dechant Keweloh, der über die Vorrechte der uralten Hauptkirche wachte, schließlich mit der Gründung einer Filialgemeinde einverstanden war. Nachdem man diese Hürde genommen hatte, begann eine heftige Debatte über den Standort des neuen Gotteshauses. Man einigte Ende auf ein Grundstück an der Mont-Cenis-Straße.
Im Jahre 1907 machten sich die Bauern dann auf den Weg nach Essen. Für 4000 Goldmark, die im Laufe der Zeit gespendet worden waren, hatte man der Gemeinde St.Maria Geburt die dortige Notkirche nebst Inventar abgekauft. Mit Pferd und Wagen brachten die stolzen Besitzer sie an den neuen Standort. Einheimische Bürger und Handwerker bauten sie gemeinsam auf.
Am 25.März 1908 war es dann endlich soweit. Das Gotteshaus erhielt durch Dechant Keweloh seine kirchliche Weihe. Holthausen war nun Filialgemeinde geworden.
Unter Vikar Emil Schulte wurde die Gemeinde 1913 zur selbständigen Pfarrei erhoben, und wuchs bis 1914 auf 3.000 Seelen an. Die Opferbereitschaft der Mitglieder zeigte sich erneut, als 1931/32 eine neue Kirche gebaut wurde.
Trotz der wirtschaftlichen Not machte man mit Bürgschaften aller Herner Gemeinden, bei drei Kölner Banken Anleihen in Höhe von 12.000 Reichsmark.
Der Hammer Architekt Karl Wibbe entwarf einen Stahlskelettbau, der das neue Gebäude an der Börsinghauser Straße lange Jahre zu einem der modernsten im Umkreis machte.
Obwohl die Kirche im Krieg erheblich beschädigt wurde, konnte am 14 April 1946 bereits schon wieder eine heilige Messe gelesen werden.
Der Text wurde von Gerd Biedermann entdeckt und für das digitale Geschichtsbuch aufbereitet.