Der Hof Sandforth lag in der Gemarkung Holsterhausen, Flur I, genannt Cranger Heide.
Conrad van der Darnburgh (= Dorneburg) bekundet 1354, den Zehnten unter anderem von Henczens „hus to der Sandvort“ sowie 12 Pfennig aus dem „hove to Holsterhusen“ vom Grafen Johann von Kleve als Mannlehen erhalten zu haben. Im Schatzbuch der Grafschaft Mark wird 1486 in „Holsterhuysen“ ein „Santvoirt“, in der Türkensteuerliste von 1542 „Sandfurt“, in Türkensteuerregister von 1598 „Sandthforth“ und im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 in der „Baurschaft Holsterhaussen“ unter der Grundherrschaft Haus Grimberg ein „Sandtfort, Pfächtiger, ein Kötter, eine Feuerstätte“ genannt.
Um 1924 kaufte das Amt Wanne den Hof von Wilhelm Bergerhoff, dem Enkel des Landwirts Sandforth. Von 1927 bis 1929 war der Hof an den Landwirt und Fuhrunternehmer Wilhelm Grabowski, danach an den Landwirt Robert Bilk verpachtet. Diese Familie war dort bis Juni 1967 ansässig.
Der Abbruch des Wohnhauses erfolgte Mitte Juli 1967. Im Bereich der Scheune und auf dem Wiesengelände ist 1966 eine evangelische Volksschule (heute Erich-Fried-Gesamtschule) errichtet worden. Die Kleinsiedlungshäuser in dieser Straße wurden 1933/34 von der „Bergmannssiedlung Stadt- und Landkreis Gelsenkirchen G.m.b.H.“ errichtet.
Jürgen Hagen
Quellen:
- Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seite 539, Sandforths Weg