Castrop

Der Name Castrop besteht aus dem Grundwort „trop“ (torp, dorf, trup), das ein Dorf bezeichnet, und aus dem Bestimmungswort „Cast“, das von dem althochdeutschen „kasto“ (= Kasten, Scheune, Speicher) abgeleitet sein könnte.

Castrop wird urkundlich erstmals im Jahre 834 als „uilla castorp“ erwähnt. Die spätere Stadt hat sich aus dem ehemaligen karolingischen Reichshof Castrop entwickelt, der zur Zeit Karls des Großen als Stützpunkt für die Sachsenkriege gegründet wurde. Um 880/884 wird im Urbar A des Klosters Werden an der Ruhr die „uilla castorpa“ genannt. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Castrop zum Verwaltungsmittelpunkt des gleichnamigen Gerichts und zum Mittelpunkt eines weiträumigen Kirchspiels. Infolge dieser Aufwärtsentwicklung wurde Castrop 1470 zu einer „Freiheit“ erhoben, d. h., zu einer Stadt mit minderen Rechten.

Kartenausschnitt der Bürgermeisterei Castrop, Kreis Dortmund, 1838, Repro Gerd Biedermann

Mit dem Beginn des Abteufens der Zeche Erin 1866/67 setzte ein wirtschaftlicher Aufstieg zur Industriestadt ein. 1902 wurde die bisherige Titularstadt Castrop Stadt und mit den bisherigen Landgemeinden Obercastrop und Behringhausen vereinigt. Im gleichen Jahr, am 01. April, verließen die Gemeinden Giesenberg-Sodingen sowie Holthausen und Börnig Castrop und bildeten das Amt Sodingen.

Im Jahre 1926 wurden die Gemeinden Castrop, Rauxel, Bövinghausen, Frohlinde, Dingen, Ickern, Habinghorst, Merklinde, Bladenhorst und Deininghausen zu der Stadt Castrop-Rauxel vereinigt. Am 01. April 1928 schied Castrop-Rauxel aus dem Landkreis Dortmund aus und wurde kreisfreie Stadt. Seit 1975 gehört Castrop-Rauxel dem Kreis Recklinghausen an.1

Jürgen Hagen

Anmerkung

  1. Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 157 und 158, Castroper Straße.) ↩︎