Eine erste Version des Gebietsänderungsvertrag der Städte Herne und Wanne-Eickel lag bereits am 23. Juli 1973 vor. Da war man sich allerdings noch nicht über den Namen der neuen Stadt klar geworden, man sprach von der „Stadt X“. Der überarbeiteten Version vom 12. Oktober 1973 mit dem Ziel einer neuen Stadt Herne stimmten die Räte am 16. Oktober 1973 zu. In Herne einstimmig, in Wanne-Eickel gegen die vier Stimmen der Bürgergemeinschaft, die sich nicht mit dem Namen „Herne“ anfreunden wollte, obwohl sie bei dem Gebietsänderungsvertrag zur „Viererstadt“ keine Probleme mit dem gemeinsamen Namen „Recklinghausen“ hatte. Diese Ablehnung brachte der Bürgergemeinschaft den Vorwurf ein, sich mit fadenscheinigen Gründen aus der Verantwortung stehlen zu wollen. Die Mehrheit der Protagonisten des Zusammenschlusses hatte sich im Vorfeld schnell auf den Namen Herne geeinigt, denn die Bezeichnung der neuen Stadt hatte nach Vorgaben aus dem Innenministerium möglichst kurz zu sein, Phantasie- und Doppelnamen wären ebenfalls nicht zugelassen worden. Ferner gab der Landtagsausschuss für Verwaltungsreform den Grundsatz vor, dass die größere Stadt den Namen geben sollte. Das war Herne. Kurz diskutierte man über den Vorschlag Crange, der sowohl von Hellwig als auch von der Wanne-Eickeler CDU ins Gespräch gebracht worden war, bevor sich die Leitgruppe der beiden Städte entschied, dass Herne den Namen und Wanne-Eickel das Wappen und die Stadtfarben liefern sollten.
Die Unterzeichnung des Vertrages fand am 17. Oktober 1973 in Anwesenheit der beiden Oberbürgermeister durch die Oberstadtdirektoren und Stadtdirektoren im Herner Rathaus statt. Wieder einen Tag später präsentierte man das Dokument bei der Anhörung der Städte vor dem Landtagsausschuss für Verwaltungsreform im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle. Inhaltlich basierte der Gebietsänderungsvertrag auf den vorausgegangenen Versionen des „Vierstädteplans“.
Jürgen Hagen, Erstveröffentlichung des ursprünglichen Textes: „Die Liebe aber kommt im Bett… – Die Geschichte der Städteehe von Herne und Wanne-Eickel“. Jürgen Hagen. In: „Der Emscherbrücher“ Band 17 (2016/17). Seite 48. Herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V. Herne 2016.