Eine Reaktion auf den Neuordnungsvorschlag der Eising-Kommission war die Idee von Hernes Oberstadtdirektor Ostendorf, einen Gesamtverband Ruhrgebiet zu schaffen, dem als eine Teilregion der Verbund der vier Emscherstädte Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel und Recklinghausen angehören sollte. Dieser Verbund wiederum sollte sich nach Norden in Richtung des Kreises Recklinghausen öffnen können. Das sollte sowohl für die Entwicklung der Hellwegzone als auch für diejenige der Emscherstädte am günstigsten gewesen sein. Er vertrat die These, dass die Strukturpolitik im Ruhrgebiet durch die Gebietsreform, wie sie von der Eising-Kommission vorgeschlagen worden war, in die Wirkungsweise gegenseitiger Behinderung versetzt würde.
Aufgrund seiner Einschätzungen und Analysen der verschiedenen Programme meinte er belegen zu können, dass der mittlere Bereich der Nordzone des Ruhrgebietes ein Raum sei, der unter den Entwicklungsgesichtspunkten des Landes einer besonderen kommunalen Neugliederung offensteht.
Bereits im Januar 1971 trafen sich die Oberbürgermeister und Oberstadtdirektoren von Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel und Recklinghausen, um eine Verbundlösung zu finden. Bis in das Jahr 1973 hinein gab es regelmäßige Zusammenkünfte.
Jürgen Hagen, Erstveröffentlichung des ursprünglichen Textes: „Die Liebe aber kommt im Bett… – Die Geschichte der Städteehe von Herne und Wanne-Eickel“. Jürgen Hagen. In: „Der Emscherbrücher“ Band 17 (2016/17). Seiten 38 bis 39. Herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V. Herne 2016.