Der Schlenkhoff-Kotten an der Dorstener Straße 279 in Holsterhausen war besser bekannt als Wirtschaft zum alten Fritz. Die Gaststätte ist mittlerweile dauerhaft geschlossen.
Der Kotten war nicht neu, als er an der Dorstener Straße aufgebaut wurde. Vielmehr wurde das vermutlich 1775 in Gladbeck errichtete Fachwerkhaus 1839 dort ab- und an der Dorstener Straße wieder aufgebaut. Darauf weisen Inschriften im Giebel und auf einem BaIken des Kotten hin.
Auf dem Scheunentor findet sich folgende Inschrift:
WER EIN- UND AUSGEHT DURCH DIE TÜR,
DER SOLL BEDENKEN FÜR UND FÜR,
DASS UNSER HEILAND JESU CHRIST,
DIE RECHTE TÜR ZUM HIMMEL IST.
– –
DIE WEGE DES HERRN SIND EITEL GUT
UND WAHRHAFT DENEN,
DIE SEINEN BUND HALTEN.
1839 JOHANN ENGELBERT BLANKE MARIA BICKERN EL
Johann Engelbert Blanke und seine Frau Maria geb. Becker waren die ersten Besitzer des Kotten.
Friedrich Schlenkhoff aus Herne heiratete in die Familie ein. Er starb 1897. Sein Sohn Friedrich übernahm den Hof. 1926 ging das Gasthaus an den nächsten Friedrich Schlenkhoff über. Dreimal Friedrich Schlenkhoff, hieraus erklärt sich der Name „Wirtschaft zum alten Fritz“. Mitnichten war der Preußenkönig Friedrich II. Namensgeber der Gaststätte.1
Das Haus hat noch eine besondere Geschichte vorzuweisen: Es lag an dem sogenannten Gahlenschen Kohlenweg und diente als Post- und Zollstation. Der Zoll richtete sich nach der Höhe des Transports. Gleichzeitig war der Kotten Übernachtungsmöglichkeit für die Fuhrleute.2
Das Fachwerkhaus wurde am 23. November 2000 unter der Denkmal-Nummer 646 in die Denkmalliste der Stadt Herne – Untere Denkmalbehörde aufgenommen.3
Jürgen Hagen
Anmerkungen
- Der erste Westfale oder Wanne, Eickel Anno dazumal – Eine Reise durch die Zeit und 4 Dörfer, zusammengetragen von Monika Meinken, unveröffentlichtes Manuskript, Seiten 8 und 9. ↩︎
- Von der Zollstation zum Gasthaus, Tobias Bolsmann, WAZ Herne vom 11.10.2014. ↩︎
- Denkmalliste, Listenteil A, Stadt Herne – Untere Denkmalbehörde, Stand 09.11.2020, Seite 17. ↩︎