Städtische Grundstückspolitik 1933-1945

Im folgenden werden die wichtigsten An- und Ver­käufe der einzelnen Jahre aufgeführt, wobei in den Jahren 1939 und 1940 wieder die schon wiederholt erwähnten Lücken bestehen:

1933 Tausch/Austausch von Gelände mit der Gewerkschaft Constantin für die Durchlegung der Gysenbergstraße, Verkauf Kotten Gysenberg an Galland, Baugelände östlich der Flottmannstraße für Eigenheime.

1934 Baugrundstücke Auf dem Beil an die Bergmannssiedlung, Feldgrundstücke an Berghoff in Sodingen, Baugrundstück an Strickmann, Ecke Sham­rock- und Hermann-Göring-Straße, Weideland aus dem früheren Hof Trösken an der Altenhöfener Straße in Größe von 3,76 ha, mit Ausnahme der vorgelagerten Baugrundstücke an Vogel.

1937 Ankauf Besitzung Bahnhofstraße 7a zur Durchlegung der Shamrockstraße von der Witwe Leich mit Rentenvertrag, Tausch/Austausch mit der Firma Flottmann, Flott­mann lässt an die Stadt 94,40 ha auf und zahlt 50 000 Reichsmark, die Stadt gibt an Flottmann 265,60 ha, Verkauf Baugrundstücke an der Flottmannstraße für die Siedlung an der Anna-Luise-Straße, 6600 und 44.675 qm an die Flottmann-Wohnstät­ten GmbH, Baugrundstücke an der Markgrafenstraße an Hildwein, Baugrundstücke an der Düngelstraße an die Ruhr-Lippe-Siedlungs-Gesellschaft für Siedlungsbauten.

1938 Ankauf Ackerland in Größe von 5.339 qm hinter dem Südfriedhof als Verbindungsstück zu dem städtischen Gelände am Gysenberg von Koppenberg, Tausch mit der Gewerkschaft Mont Cenis, die Stadt erwirbt dabei das Haus Mont-Cenis-Str. 209, das zur Beseitigung der dort bestehenden scharfen Kurve abgebrochen wurde, Verkauf Baugrundstück an Heiland, Parkstraße, Verkauf der Häuser Shamrockstraße 63 und Schadeburgstraße 87.

1939 Ankauf Hof Im Uhlenbruch 50, Größe 1286,18 ha von der Reichsknappschaft, dieser Hof war frü­her von der Knappschaft von dem Bauer Schulte-Uhlenbruch zur Errichtung eines Knappschaftskrankenhauses angekauft wor­den, Verkauf Kotten Kalkreuthe bei Stapelage (Teutobur­ger Wald).

1940 Ankauf Resthof Masthoff, Bergstr. 20, Größe 953,55 ha, von diesem Hof wurde sofort etwa die Hälfte an eine Siedlungsgesellschaft abgegeben.

1941 Resthof Böcker, Ostbachtal 6, 820,49 ha, Resthof Wiesmann, Wiescherstr. 60a, 388,80 ha, Baugrundstücke an der Schaefer- und Goethe­straße von Rensinghoff-Schlenkhoff, Größe 9.451 qm, Grundstück des Wohnungsvereins Selbsthilfe im Ostbachtal 32.085 qm, Baugrundstück Döhmann, Parkstraße, 9.001 qm, Verkauf 28 Eigenheime in der Jobst-, August-, Berta-und Hafenstraße, Häuserblock August-, Berta-, Jobststraße an den Gerling-Konzern in Köln, Häuserblock Ecke Goethe- und Hermann-Löns-Straße an die Deutsche Anwalts- und Notarversicherung, Hausgrundstück Bahnhofstraße 186 an Storch, desgleichen 190 an Pähl.

1942 Ankauf stillgelegter Stichkanal vom Deutschen Reich 10,8921 ha, Verkauf Wiescherstraße 145/147 an H. Düppe, Baugrundstück Ecke Markgrafen- und Hermann-Göring-Straße an den Reichsfiskus zur Errichtung eines Arbeitsamtes 2.700 qm, da der nach dem Kriege errichtete Neubau er­heblich weniger Platz erforderte, erwarb die Stadt einen Teil des Grundstückes zurück, Baugrundstück Ecke Vincke- und Schulstraße an die Deutsche Reichsbahn, 899 und 1.087 qm mit Bauverpflichtung.

1943 Ankauf Haus Hermann-Löns-Straße 46 (Wehrbezirks­kommando) von der Sparkasse Herne, dieses Gebäude musste nach dem Kriege im Wieder­gutmachungsverfahren dem früheren Eigen­tümer der Loge ‚Eiche auf roter Erde‘ zu­rückgegeben werden, Verkauf Baugrundstück an der Parkstraße an den Reichsfiskus (Landesfinanzamt) 4.080 qm mit Bauverpflichtung.

1944 Ankauf Schloss Strünkede mit Schlosskapelle und Wohnhaus 77a, sowie dem unbebauten Be­sitz innerhalb der Gräfte in Größe von 30.350 qm, wobei die übrigen Gebäude aus­genommen wurden, Tausch Grundstückstausch mit dem Bauer Wittenberg zur Sicherung der Wege zum Gysenberg, Verkauf Baugrundstück an der Flottmannstraße an den Reichsfiskus (Landesfinanzamt) 7.230 qm mit Bauverpflichtung. In der vorstehenden Aufstellung sind die Ankäufe und Tauschgeschäfte zur Durchführung von Straßen, insbesondere des Grünrings, der Verbindungsbahn Constantin-Mont Cenis und der zum späteren Tausch angekauften Grundstücke in Herne-Süd nicht enthalten.

Der Text wurde von Gerd Biedermann entdeckt und für das Digitale Geschichtsbuch aufbereitet.

Quelle:

  • Herne 1933-1945, Die Zeit des Nationalsozialismus, Stadt Herne, Der Oberstadtdirektor – Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Stadt Herne