Südfriedhof

Der Südfriedhof, auch Wiescher- oder Hauptfriedhof genannt, liegt in Herne-Süd und grenzt im Westen an die Wiescherstraße, im Norden an die Straße ‚Am Hauptfriedhof‘ und ‚Auf dem Stennert‘, im Osten an die Erholungsfläche Ostbachtal mit Wald und Grün und im Süden an den Landwehrweg.

Die Bezeichnung Wiescherfriedhof ist die Weiterentwicklung des einstigen Wiescherfeldes. Das Wiescherfeld war ursprünglich eine Sumpfwiese. Dieser Friedhof ist am 01. August 1905 für beide Konfessionen eröffnet worden, um den Überbelegungen auf den kirchlichen Friedhöfen entgegen zu wirken.

Der Friedhof hat eine Gesamtgröße von 31,3 Hektar, wobei 10,5 Hektar auf Bestattungsflächen, Vorhalteflächen und Sondergrabstätten entfallen. Dieser Friedhof ist der größte der Stadt Herne.

Im nördlichen Bereich wurde der Friedhof Anfang der 1990er Jahre erweitert. Die Erweiterungsfläche wurde um ca. einen Meter mit sandigem Boden aufgehöht, um eine Wasserproblematik auszuschließen. In den neuen Abteilungen sind vorwiegend Grabkammern eingebaut worden.

Im Jahr 2010 wurde auf dem Südfriedhof die erste Kolumbarien-Anlage in Herne errichtet. Dieses Kolumbarium umfasst 318 Nischen, die jeweils mit zwei Urnen belegt werden können. Ein Memoriam-Garten mit 50 Reihen- und 120 Urnengräbern wurde im Oktober 2015 von der Stadt eingeweiht.

Auf dem Friedhof befinden sich mehrere unter Schutz stehende Denkmale, z. B.

  • Kapelle
  • Natursteintrockenmauer aus der Zeit des Nationalsozialismus mit Treppenanlage und Brunnen
  • Gedenkstätte über das Grubenunglück auf der Zeche Shamrock 1/2
  • Ehrenfriedhof für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges
  • Kriegerdenkmal
  • Mahnmal der Märzgefallenen 1920

Auf dem Friedhofsgelände sind drei Ehrenfriedhöfe angelegt worden. Der erste Ehrenfriedhof ist für gefallene deutsche Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und besteht aus 234 Gräbern.

Der zweite ist für Opfer der Luftangriffe aus dem Zweiten Weltkrieg mit 237 Gräbern.

Auf dem dritten Ehrenfriedhof liegen mindestens 477 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter vorwiegend aus der ehemaligen Sowjetunion und Polen.

Unter Denkmalschutz gestellt wurden auch das Flottmanngrab, das Mausoleum von Schulte-Hiltrop und der Grabstein der Familie Cremer, die ab 1930 in einer gemauerten Gruft bestatten wurde. Ebenso ist die Kapelle denkmalgeschützt. Es handelt sich um einen eingeschossigen Massivbau mit Putzfassade, gestaltet in Form des Neuklassizismus, mit einem portikusartigen Vorbau mit vier dorischen Säulen. Die Kapelle hat einen Mittelrisalit auf einem breiten, flachen und orthogonalen Turm mit einem Zeltdach

Wegen des parkähnlichen Erscheinungsbildes des Friedhofs wird er von vielen Angehörigen der Verstorbenen und von Spaziergängern besucht. Eine alte Friedhofsabteilung im Kapellenumfeld hat sich im Laufe der Zeit zu einem naturnahen Bereich entwickelt, in dem sich zahlreiche Vögel aufhalten. Hier lädt auch das 2017 angelegte Ensemble von historischen Grabsteinen zum Verweilen ein.

Stadt Herne, Fachbereich Stadtgrün und Stadtarchiv Herne

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Ortstermin: Der Südfriedhof an der Wiescherstraße, eine Mondkanal-Produktion

Quellen:

  • Stadtarchiv Herne, Dokumentationsbibliothek, Bestand Friedhöfe