Veröffentlichungen des Archives Wanne
Auf dem weiträumigen Boden der Bauerschaft Bickern, der Freiheit Crange, des Eickeler Bruchs und der Riemker Mark ist im Zeitalter der Industrie eine volkreiche Gemeinde erwachsen, die unter dem Namen Wanne durch den wichtigen Knotenpunkt des Eisenbahnnetzes im nördlichen Ruhrkohlengebiet, durch großzügige Hafenanlagen am Rhein-Herne-Kanal und durch lebhaften Bergbau seit der Jahrhundertwende immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Für diesen, von großen geschichtlichen Ereignissen unberührten Amtsbezirk die Schriftdenkmäler der Vergangenheit zu sichern, erachtete die Amtsverwaltung als eine ihrer kulturellen Aufgaben, um dadurch die Bestrebungen des Heimatschutzes zu pflegen, die Heimatkunde zu fördern und die Heimatliebe zu vertiefen. Die Möglichkeit, eins der bedeutendsten Adelsarchive der Grafschaft
Mark aus treu gehütetem Privatbesitz in öffentliche Hände zu bringen, nahm das Amt Wanne vor einiger Zeit umso lieber wahr, als es sich um eine sechshundertjährige Schriftensammlung des gemeinsamen Bodens und zugleich mit weiterreichendem Inhalt handelte. Mit der Ordnung des Archives wurde Archivar Dr. Ernst Symann in Münster beauftragt, um die erste Veröffentlichung der ebenfalls aus der nächsten Nachbarschaft stammende Herausgeber dieser Arbeit angegangen. Zur planmäßigen Verwertung der Bestände allgemeinen Wertes ist eine zwanglose Folge weiterer Veröffentlichungen in Aussicht genommen: gleichzeitig mit diesem 1. Bande aus Anlaß des 50 jährigen Bestehens des Amtes Wanne am 1. August dieses Jahres „Die Urkunden des Archives Wanne 1361-1600„, dann in mehreren Bänden das Landesgrundbuch des Amtes Bochum von 1684 ff., die Denkschriften und Akten zur Schiffbarmachung der Emscher unter Friedrich dem Großen, die Weistümer, Protokolle und Rezesse der Marken im Emscherbruch, der Inhalt der übrigen Akten, die Wappen und Hausmarken im W anner Archiv u. a. m. Sobald die Ordnung es zuläßt, wird das Archiv der Forschung allgemein geöffnet.
Wanne, im Juli 1925 — Weiberg, Amtmann
Ein herzlicher Dank geht an Udo Schwuntek vom Stadtarchiv Herne, der dieses stadtgeschichtlich bedeutsame Werk digitalisiert hat.
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Jürgen Hagen